Jeder neue Hochwasserschutz in Bayern muss Siedlungen und Verkehrsanlagen bis zu einem 100-jährlichen Hochwasser schützen. Der "Blaue Plan" - nach modernsten Methoden berechnet - zeigt alle tiefliegenden Bereiche von Regensburg, die bei einem 100-jährlichen Hochwasser überflutet werden und für die somit ein Schutzkonzept erforderlich ist.

Die Ermittlung der überfluteten Flächen erfolgte dabei mit Hilfe eines hydraulischen Modells. In das Modell gingen Daten zur Geländeoberfläche (Topographie) und aus der Abflussermittlung (Hydrologie) ein. Daraus wurde ein detailliertes Modell des Geländes und des Flusslaufes erstellt, das dann im Computer mit dem Abfluss eines 100-jährlichen Hochwassers geflutet wurde.

Die Abflussmenge des 100-jährlichen Hochwassers wurde über die Einzugsgebiete von Donau und Regen bis Regensburg sowie die dazugehörigen Gebietsniederschläge ermittelt. Den 100-jährlichen Niederschlagswert gibt der Deutsche Wetterdienst anhand seiner Wetteraufzeichnungen vor. Unter Berücksichtigung der Form des Einzugsgebietes des Gewässers, der Gelände- und Bodeneigenschaften sowie der Bewirtschaftungsformen kann dann der Abfluss für ein 100-jährliches Ereignis berechnet werden.

Bei dem für die Ermittlung der überfluteten Bereiche verwendeten Modell handelt es sich um ein sogenanntes 2-d-Modell. Bei der zweidimensionalen Modellierung kann die Strömungsrichtung sowohl in Fließrichtung als auch seitlich sowie entgegen der Fließrichtung (Rückströmung) verlaufen. Darüber hinaus wird der zeitliche Verlauf eines Hochwasserereignisses im Modell wiedergegeben. Die 2-d-Modellierung ermöglicht somit die Ermittlung von Wasserständen, auch bei den in Regensburg vorherrschenden hydraulisch komplexen Situationen.